Chorleiter Reinhold Stiebert (1984-2012)
Der Beginn
Reinhold Stiebert hat als künstlerischer Leiter des Chores den Staffelstab am 13. Juli 2012 an Uwe Moratzky weitergegeben.
Geboren 1938, studierte er von 1956 bis 1961 an der Leipziger Universität als Lehrer für Musik und Physik. Von 1966 bis 1971 absolvierte er ein Abend-/Fernstudium an der Hochschule für Musik in Leipzig im Fach Dirigieren.
Erfolgreicher Chorleiter
1961 bis 1992 war er Musiklehrer an der EOS Käthe-Kollwitz in Zwickau. Von Anfang an übernahm er die Leitung des Chores dieser Schule und entwickelte ihn in kurzer Zeit zu einem hervorragenden Ensemble. Er nahm mit diesem Chor an vielen Ausscheiden teil und gewann mit ihm mehrere Preise, z.B. 1977 und 1985 den ersten Preis im internationalen Schulmusikwettbewerb in Bydgoszcz (Polen). Konzertreisen führten ihn mit seinem Chor nach Ungarn, Italien, in die ČSSR, nach Bulgarien, Polen und in die Sowjetunion. Seiner Arbeit ist es wesentlich mit zu verdanken, dass 1974 an der EOS Käthe Kollwitz Spezialklassen für Musikerziehung eingerichtet wurden. Diese wurden von Schülern aus der ganzen DDR besucht. Einige ihrer Absolventen nehmen heute wichtige Positionen im Musikleben unserer Region ein. Reinhold Stiebert war ab 1977 Leiter dieser Abteilung, Chorleiter und Lehrer für Chordirigieren. 1990 wurden diese Spezialklassen in das neu gegründete Clara-Wieck-Gymnasium übernommen.
Von 1984 bis 2012 Chorleiter unserer Chorvereinigung
1984 übernahm Reinhold Stiebert die Leitung unseres Chores und es gelang ihm, den Chor zu neuer Leistungsstärke zu führen. Unter seiner Leitung pflegt der Chor weiterhin den A-cappella-Chorgesang. Es wurden aber auch verstärkt chorsinfonische Werke in das Programm aufgenommen. So führte unser Chor bereits in den ersten Jahren unter seiner Leitung das Krönungsanthem My heart is inditing von Georg Friedrich Händel, das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach, das Requiem von Robert Schumann, Beethovens Chorfantasie c-moll op. 80 und Carmina burana von Carl Orff auf. Von 1992 bis zu seinem Ausscheiden aus dem Berufsleben 2002 war Reinhold Stiebert Musiklehrer, Chor- und Orchesterleiter an der Rudolf-Steiner-Schule München-Daglfing Trotz der beachtlichen Entfernung zwischen München und Zwickau betrieb er seine Chorleitertätigkeit in Zwickau mit der gleichen hohen Intensität, wofür sowohl das in dieser Zeit erarbeitete Programm der Chorvereinigung Sachsenring als auch ihre künstlerische Entwicklung spricht.
Das ist nicht alles
Reinhold Stiebert leitete bis 2016 den überregionalen Chor Camerata vocale, mit Sitz in Zwickau, den er 1992 mit ehemaligen Schülern und Lehrern gründete, dessen Sänger über mehrere Bundesländer verstreut wohnen und sich regelmäßig zu Probenwochenenden treffen. Dieser Chor errang schon mehrfach Preise zu nationalen und internationalen Chorwettstreiten.
Von 1993 bis 2002 leitete Reinhold Stiebert auch den Singkreis Sauerlach-Holzkirchen.
Konzertarbeit
Reinhold Stiebert dirigierte bisher in fast allen Ländern der Bundesrepublik sowie mehr als 60 Konzerte im Ausland (ehemalige Sowjetunion, ehemalige ČSSR, Polen, Ungarn, Bulgarien, Italien, Frankreich, Österreich und Belgien). Etwa 200 Produktionen unter seiner Leitung wurden von verschiedenen Funkhäusern in Polen und Deutschland aufgezeichnet. Mit Berufsorchestern (u.a. Rundfunkorchester Leipzig, Kammerorchester der Dresdner Philharmonie und der Staatskapelle Weimar, Robert-Schumann-Philharmonie Chemnitz, Philharmonisches Orchester Zwickau, Vogtlandphilharmonie, Concertino notturno Prag, Philharmonisches Orchester Erfurt, Karlsbader Sinfonieorchester) arbeitete er bei chorsinfonischen Projekten zusammen.
Auszeichnungen
Er wurde ausgezeichnet mit dem Staatspreis für künstlerisches Volksschaffen und dem Bezirkskulturpreis sowie mit der Gustav-Wohlgemuth Medaille des Sächsischen Chorverbandes. Bei Chorwettbewerben in Bydgoszcs, Tours, Riva del Garda, Wien, Dresden, Fulda und Zwickau errang er mit seinen Chören Preise.
Reinhold Stiebert ist Vorsitzender des Künstlerischen Beirates des Verbandes Deutscher KonzertChöre (VDKC) und war von 2001 bis 2014 Präsident des VDKC-Landesverbandes Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen. 2017 wurde zum Ehrenpräsidenten des VDKC ernannt.