Impressionen von unserer Konzertreise nach Potsdam am 22. und 23.Oktober 2005 Pünktlich 6.00 Uhr morgens starteten wir im bequemen Reisebus unsere Reise in Richtung Frankfurt/Oder, wo in der Konzerthalle vom Kleistforum für 11.00 Uhr eine gemeinsame Probe mit den Potsdamer Sängerinnen und Sängern angesetzt war. Noch ein kurzer Blick in die Noten (die 1. gemeinsame Probe in Bitterfeld erschien mir persönlich nicht sehr Erfolg verheißend)… Plötzlich stoppte der Bus, weil sich vor uns ein schwerer Unfall ereignet hat. Ein PKW drehte sich um 180° sein Nachfolger flog darüber und blieb auf dem Dach und mitten auf der Autobahn liegen. Ehe Rettungshubschrauber, Sani und Feuerwehr ihre Arbeit getan hatten, verging einige Zeit und an einen pünktlichen Probenbeginn war nicht mehr zu denken. Auch der Bus mit den Potsdamern steckte im Unfall-Stau. Herr Hykel war leicht nervös, als wir endlich eintrafen. Dann verliefen die Proben aber nach Plan, wenn auch mit einer Zeitverschiebung nach hinten. Beim gemeinsamen Mittagessen, bestehend aus Kartoffelsuppe und Würstchen, gegen 14.30 Uhr hatten alle das gleiche Problem: Wie zerteilt man Würstchen ohne Messer? Das verbindet. Natürlich kamen wir mit den Potsdamern auch noch auf andere Themen zu sprechen und so wurde es eine recht lustige Pause. Die Raucher hatten Gelegenheit, in 10 Minuten nach Polen zu gelangen und sich kostengünstig neuen Stoff zu beschaffen. Nach der Generalprobe am Nachmittag fuhren wir nach Potsdam, wo wir in der Jugendherberge „Haus der Jugend“ schon zum Abendbrot erwartet wurden. Nach Stärkung und Bettenbeziehen gingen wir zum gemütlichen Teil über und sangen Lieder, die nicht zum Repertoire des Sachsenring-Chores gehören. Die Jugend feierte noch in den Geburtstag von Anke hinein. Am nächsten Morgen wollten uns die Potsdamer einige Sehenswürdigkeiten ihrer Stadt zeigen, so fuhren wir zum Park Sanssouci und besichtigten das „Neue Palais“. Im Festsaal wollten wir „Audite silete“ singen, doch es sollte uns nicht gelingen. Umso schöner erklang dann in der Friedenskirche unser „Dona nobis pacem“, sehr passend, wie ich finde. Anschließend machten wir in unserem Reisebus eine Stadtrundfahrt mit netter und kompetenter Füh-rung einer Potsdamer Sängerin. In Potsdam gibt es 12 Schlösser, wir sahen u. a. das Schloss Ceci-lienhof, welches selbst Geschichtsmuffeln ein Begriff ist. Nach den vielen Eindrücken hatten wir ca. 2 Std. Zeit für individuelle Streifzüge durch die Innenstadt. Gut ausgerüstet mit dem Stadtplan lief ich durch die Fußgängerzone bis zum Brandenburger Tor und schaute mir dann den „Alten Markt“ sowie den „Neuen Markt“ etwas näher an. Pflastermüde trafen sich alle 15.30 Uhr am Bus wieder und dann ging´s auf zum Nikolaisaal, wo um 19.00 Uhr unser gemeinsames Konzert stattfinden sollte. Zunächst einmal hatten die Potsdamer an unser leibliches Wohl gedacht und so bogen sich die Tische unter den Platten mit Kuchen, Torten und belegten Brötchen. Man fragte sich: „Wer soll das alles essen, kommen die Don-Kosaken noch?“. Nach Futtern und Schwatzen wurde es ernst. Mit Stellprobe, Ansingen und Umziehen verging die Zeit wie im Fluge und wir marschierten geordnet auf die Bühne zum Konzert, dem eigentlichen Anlass die-ser Reise. Im ersten Teil sangen wir gemeinsam mit den Potsdamern das „Dettinger Te Deum“ von Händel, nach der Pause sang der Potsdamer Chor ein Stück von Bernstein auf hebräisch, anschlie-ßend reihten wir uns wieder ein und sangen gemeinsam die Suiten 1 und 2 aus der „West side story“. Frau Wolff, die das Sopransolo sang, sorgte mit ihrem Temperament für die richtige Stimmung sowohl bei den Sängern als auch bei den Zuschauern, die übrigens recht zahlreich erschienen waren. Ob alle Töne Gnade fanden vor den beiden musikalischen Leitern, weiß ich nicht, aber in meinen Augen war es ein sehr schönes Konzert und wir bekamen viel Applaus. Meine zusammenfassende Einschätzung dieses Wochenendes: Wer nicht dabei war, hat was verpasst! Christina Züllich |